Kenia

Mama Ambia

WOMEN & GIRLS EDUCATIONAL & EMPOWERMENT CENTER

Das Bildungs- und Ermächtigungszentrum „Mama Ambia“ wird in Wajir County im Nordosten Kenias aufgebaut, wo mehrheitlich Menschen somalischer Herkunft leben. Es soll allen Frauen und Mädchen vor Ort zugänglich gemacht werden.
Die Somali Community ist geprägt durch stark patriarchale Strukturen. Frauenrechte werden wenig geachtet und Mädchen und Frauen erfahren geringe Unterstützung. Geschlechtsspezifische Gewalt und weibliche Genitalverstümmelung (FGM/C) werden vor Ort praktiziert.
Initiiert wurde das Projekt durch die mit mehreren Preisen ausgezeichnete Frauenrechtsaktivistin Fatuma Musa Afrah, die selbst in dieser Region als somalische Migrantin aufgewachsen ist.
Das Zentrum möchte einen geschützten Raum für den Austausch und die Unterstützung schaffen, in dem sie sich die Frauen vor Ort über die Herausforderungen und Konflikte auszutauschen, die sie in der Gesellschaft erleben und gemeinsam Strategien zur Veränderung der Bedingungen entwickeln.
Mit lokalen, kostengünstigen Ansätzen und in Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen wird das Zentrum zunächst mit einer Mauer, einem Brunnen, eine sanitäre Anlage und einem Beschattungselement ausgestattet und in Betrieb genommen. Mit fortlaufendem Mittelbeschaffung wird das Zentrum auch baulich und infrastrukturell wachsen.
Langfristig möchte das Bildungszentrum durch ein nachhaltiges, selbstorganisiertes Bildungsprogramm, das Werte wie Selbstbestimmung, Eigenständigkeit und Gleichberechtigung fördert, positive Veränderungen im Leben der Frauen bewirken.

 

 

 

INITIATOR*INNEN
Fatuma Musa Afrah ist in Somalia geboren und nach der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Kenia aufgewachsen. Sie studierte Soziale Arbeit sowie Entwicklungszusammenarbeit in Mombasa und Nairobi. Seit 2012 arbeitete sie für internationale Hilfsorganisationen in Mogadischu und in dem Flüchtlingslager Dadaab in Kenia. Ihre Ankunft in Deutschland verbrachte sie isoliert und deprimiert in einer Flüchtlingsunterkunft. Seitdem engagiert sie sich in selbst konzipierten Projekten für schutzsuchende Frauen und Mädchen.
United Action Women and Girls e.V. geht auf die Initiative der Aktivistin Fatuma Musa Afrah zurück, die sich seit Jahren für Frauenrechte und Empowerment von schutzsuchende Frauen und Mädchen im Raum Berlin-Brandenburg einsetzt. Der 2018 gegründete gemeinnützige Verein zielt zudem auf die Förderung von Austausch und Toleranz innerhalb interkultureller Kontexte zwischen Frauen verschiedener Herkunft. 
Die Planer*innen Kooperative coopdisco unterstützt United Action bei der Planung des Zentrums „Mama Ambia“ mit dem Team: Asli Varol, Dagmar Pelger, Franzi Ayoka Ebeler.


 

PROJEKTVERLAUF
Vor Ort gibt es eine bereits engagierte Gruppe aus etwa 50 Mädchen und Frauen. Diese organisieren regelmäßige Treffen zum gemeinsamen Austausch und zur gegenseitge Unterstützung. Das Women Center knüpft sich an dieses bereits bestehende lokales Netzwerk an und erzielt die Teilhabe von der Frauengruppe in der Entwicklung des Projektes.
Um die Arbeit der Gruppe zu stärken und auszubauen fehlt jedoch bisher ein sicherer Raum. Während zweier Besuche von United Actions im Januar 2020 und im Dezember 2021 konnte das 10.000 m2 große Grundstück gekauft und zum ersten Mal genutzt werden. Gemeinsam mit den Frauen vor Ort wurden die Projektziele für das Zentrum erarbeitet. Seither steht die Antragstellerin im ständigen Austausch zu  Frauen der Gruppe. 
Teil des Zentrums soll eine Frauenklinik sein, um Frauen und Mädchen mit FGM/C-Gesundheitskomplikationen zu behandeln.
Das Women and Girls Educational Empowerment Center versteht sich als ein Ort des Vertrauens, der Verständigung und der Hoffnung.